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Innovationen und globale Präsenz sichern langfristiges Wachstum
Be the first. – Unter diesem Motto präsentiert ENGEL auf der K 2022 vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf innovative Produkte und Lösungen für eine nachhaltigere Spritzgießindustrie. Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung sind die Schwerpunktthemen und die Trends, die in den weiterhin herausfordernden Zeiten Wachstumspotenziale aufzeigen.
Für die ENGEL Geschäftsführung ist die K 2022 ein wichtiges Stimmungsbarometer für die gesamte Branche, denn die Auftragseingänge sind rückläufig, wie ENGEL CEO Dr. Stefan Engleder berichtet. Weiterhin investiert wird aber in eine höhere Energieeffizienz – das Kernthema auf der K 2022. Für Europa sind energieeffiziente Lösungen überlebenswichtig. Die Digitalisierung und die Kreislaufwirtschaft leisten einen großen Beitrag, den Energieverbrauch in der kunststoffverarbeitenden Industrie zu senken und das Klima zu schützen.
„Wir sind mit viel Vorfreude in die K 2022 gestartet. Endlich ist der persönliche Austausch auch mit internationalen Kunden und Partnern wieder auf einer Messe möglich“, sagt Stefan Engleder zu Beginn der Weltleitmesse für die Kunststoff- und Kautschukindustrie. „Für uns ist die K wie eine Olympiade. Wir entwickeln mehrere Jahre darauf hin und freuen uns, wenn wir die Innovationen endlich einem breiten Publikum vorstellen können.“
Die drei Schwerpunktthemen auf den beiden Messeständen von ENGEL sind eng miteinander verwoben. Die Digitalisierung liefert die Werkzeuge für eine energieeffizientere Produktion und das Schließen von Wertstoffkreisläufen. Nur alle drei Themen zusammen machen es möglich, den CO2-Fußabdruck in der Spritzgießverarbeitung zu senken, um aktiv den Klimaschutz zu unterstützen. „Ideen und Lösungen für eine nachhaltigere Kunststoffindustrie waren bereits auf der letzten K zu sehen. Dieses Jahr wird die Branche beweisen, dass das keine Eintagsfliegen waren. Viele Lösungen werden heute bereits erfolgreich in der Praxis eingesetzt und die weitere Nachfrage ist groß.“
Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, braucht es vielfach neue Technologien, und in diesem Kontext wird auch weiterhin investiert, wenngleich vor allem die geopolitischen Entwicklungen Unsicherheit schüren. Seit August verzeichnet ENGEL zurückgehende Auftragseingänge. Verantwortlich hierfür sind vor allem die Branchen Bau und Infrastruktur. Automotive dagegen läuft weltweit derzeit noch gut.
Neben den geopolitischen Entwicklungen zählen die weiterhin spürbaren Störungen der Lieferketten und die massiv steigenden Energie- und Materialpreise zu den größten Herausforderungen. ENGEL stellt sich auf einen weiteren Rückgang der Nachfrage ein, wenngleich die Geschäftsführung für den mittel- und langfristigen Ausblick ein positives Bild zeichnet. „Die Kunststoffverarbeitung bleibt ein Wachstumsmarkt“, betont Stefan Engleder.
Aufgrund des derzeit noch vergleichsweise guten Auftragsstands rechnet ENGEL damit, das laufende Geschäftsjahr 2022/23 im März 2023 mit einem minimalen Plus gegenüber dem Vorjahr abschließen zu können. Ziel ist es, das Niveau des Vorkrisenjahres 2018/19 zu erreichen. Damals lag der Umsatz bei 1,6 Mrd. Euro. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 konnte ENGEL den Einbruch nach der Automobilkrise und dem Beginn der Corona-Pandemie fast vollständig ausgleichen. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete mit einem Umsatz von 1,5 Mrd. Euro ein Plus von 36 Prozent. Davon kamen 50 Prozent aus Europa, 27 Prozent aus Amerika, 21 Prozent aus Asien und 2 Prozent aus den weiteren Regionen.
Deutschland ist für ENGEL weiterhin der größte Einzelmarkt, der zusammen mit Österreich und der Schweiz besonders stark technologiegetrieben ist. Die Region wird von den steigenden Energiepreisen besonders hart getroffen. Dies ist bei Neuinvestitionen zu spüren. Die Nachfrage nach energiesparenden Lösungen ist hoch.
Vergleichbar ist die Situation in Osteuropa. Auch dort stellen die extrem hohen Energiepreise viele Betriebe vor existenzielle Herausforderungen. Investitionen beschränken sich auf neue Projekte mit einem starken Fokus auf energieeffiziente Lösungen.
Westeuropa bleibt nach einem besonders erfolgreichen Jahr 2021/22 auf Wachstumskurs, getrieben vor allem durch die Automobilindustrie. Italien und Frankreich leisten den Löwenanteil am Erfolg der Region. Wachstum gibt es dort auch im Bereich Packaging. ENGEL hatte im vergangenen Geschäftsjahr für beide Länder Branchenexperten eingestellt, die die lokalen Teams mit Fach-Know-how verstärken.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verzeichnet auch Nordamerika eine sehr gute Geschäftsentwicklung. Vor allem der Bereich Packaging ist dort deutlich gewachsen. Insgesamt profitiert ENGEL in dieser Region vom anhaltenden Reshoring-Trend. Mit seinem Fast-Track-Programm hat ENGEL auf den besonders großen Bedarf nach schnell verfügbaren Maschinen reagiert und kann mit dieser Strategie viele Projekte für sich entscheiden. Aufgrund der Rezession geht ENGEL kurzfristig von einer Abschwächung der Nachfrage in Nordamerika aus. Mittel- und langfristig bietet der Markt jedoch die besten Voraussetzungen für weiteres starkes Wachstum. Hierzu trägt der Ausbau der Elektromobilität ebenso bei wie der zunehmende Einsatz von Rezyklat unter anderem in Kunststoffverpackungen.
In den Ländern Lateinamerikas hat sich die Automobilindustrie als Wirtschaftsmotor zurückgemeldet. Eine besonders starke Entwicklung nimmt die Automobilbranche in Mexiko, wo ENGEL überproportional am Wachstum partizipiert. Spürbar ist dieser Trend aber auch in Brasilien und Argentinien.
In China bremst die Null-Covid-Politik das Wirtschaftswachstum immer stärker aus. „Unser Vorteil ist, dass wir eine starke Präsenz vor Ort haben“, betont Stefan Engleder. „Wir machen in China nach wie vor sehr gute Geschäfte, vor allem mit integrierten Produktionszellen mit einem hohen Automatisierungsgrad. China ist der weltweit größte Markt für Spritzgießlösungen. Das Land ist und bleibt für uns sehr wichtig“, so Engleder.
Südostasien und Indien andererseits profitieren vom rigiden Corona-Kurs der chinesischen Regierung. Die Regionen sind als Produktionsstandort alternativ zu China in den Fokus der Investoren gerückt.
Insgesamt verzeichnet METAI, wozu Indien, Middle East, Türkei und Teile Afrikas gehören, nach dem Wiederanspringen der Automobilindustrie Mitte letzten Jahres eine sehr gute Entwicklung. Außer Indien sind hier vor allem Südafrika und die Türkei zu nennen.
In Nordafrika hatte ENGEL im Frühsommer dieses Jahres eine eigene Niederlassung mit Sitz im marokkanischen Tanger gegründet. „Das neue lokale Angebot wird von den Kunden sehr gut angenommen. Wir haben das Team vor Ort bereits verstärkt“, berichtet Engleder. Zugleich werden die Technikumskapazitäten ausgebaut. ENGEL Maghreb kooperiert hier mit einem lokal ansässigen Trainingszentrum, in das in Kürze zwei ENGEL Maschinen für Kundenversuche und Vorführungen einziehen werden. Neben der Automobilindustrie eröffnen die Bereiche Packaging und Medical in dieser Region Wachstumspotenzial.
Der Bereich Automobil war im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 schneller als erwartet zu seiner Stärke zurückgekehrt und hat im Moment noch einen hohen Anteil am Auftragseingang. Der Optimismus ist jedoch gedämpft. Aufgrund der massiv steigenden Energiepreise, der Inflation und des Kriegs in der Ukraine werden gerade in dieser Branche aktuell einige Projekte verschoben. Investitionen gibt es weiterhin, wenn zum Beispiel die Elektromobilität oder das autonome Fahren neue Technologien benötigen sowie zur Modernisierung der Maschinenparks mit dem Ziel einer höheren Energieeffizienz.
„Besonders in der Automobilindustrie spielt der CO2-Footprint eine immer größere Rolle“, betont Engleder. „Die Nachhaltigkeit der Zulieferer ist hier inzwischen ein entscheidendes Kriterium bei Investitionen in neue Maschinen und Anlagen. Wir haben im EcoVadis-Ranking Silber-Status und sehen, dass dies von unseren Kunden in der Automobilindustrie positiv bewertet wird.“
In der Business Unit Technical Moulding hat sich der Corona-Boom der letzten Jahre abgeflacht. Dies betrifft vor allem die Bereiche Bau, Haushalt, Sport und Freizeit. Investitionen für Logistikanwendungen dagegen bewegen sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Weiterhin gehen viele Firmen die Modernisierung ihrer Maschinenparks an, um den CO2-Footprint ihrer Produktion zu senken. Die Nachfrage nach energiesparenden servohydraulischen und vollelektrischen Spritzgießmaschinen ist weiter steigend. Darüber hinaus ist die Rezyklatverarbeitung insbesondere in dieser Branche auf dem Vormarsch.
Besonders stark technologiegetrieben ist die Teletronics-Industrie, in die ENGEL verstärkt hochpräzise Spritzgießmaschinen für sehr anspruchsvolle Produkte, oft im Bereich des Mikrospritzgusses, liefert. Weiteres Potenzial eröffnet sich hier in den Bereichen Wearables und Sensorikprodukte für Sport, Freizeit und Gesundheit.
Medical entwickelt sich auch nach dem Abschwächen des Covid-Booms gut. Hier sind vor allem die Produktgruppen Autoinjektoren und Inhalatoren hervorzuheben.
Im Bereich Packaging ist inzwischen deutlich die Umstellung zu Tethered Caps zu spüren, die die Nachfrage nach vollelektrischen Hochleistungsmaschinen der ENGEL e-cap Baureihe treibt. Insgesamt stechen im Bereich Packaging weiterhin die USA mit einer hohen Nachfrage nach duo speed Maschinen für die Produktion von Eimern heraus. In Europa sind es vor allem kleinere Haushaltsverpackungen, die zu Neuinvestitionen führen. Um seine Kunden in der Verpackungsindustrie angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen noch besser zu unterstützen, hat ENGEL stark in seine Packaging-Kompetenz investiert. In Österreich wurde in diesem Jahr an den Standorten Schwertberg und St. Valentin ein neues Packaging Center mit Maschinenkapazitäten für Kundenversuche, Vorführungen und branchespezifische Entwicklungen eröffnet. Zusätzlich wurde in den weltweiten Niederlassungen verstärkt Packaging-Know-how aufgebaut und dafür gezielt Packaging-Experten eingestellt.
Weltweit hat sich die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern zu einer weiteren großen Herausforderung für die Industrie entwickelt. Neben dem demografischen Wandel macht das schlechte Image von Kunststoffen in der Bevölkerung der Branche zu schaffen. „Ganz wichtig ist, dass wir die Kunststoffmesse nutzen, um Schülern und Studenten, allen Interessierten und vor allem auch den Kunststoffkritikern zu zeigen, was die Branche leistet“, sagt Stefan Engleder. „Kunststoffe sind der Werkstoff der Zukunft. Ein modernes Leben ist ohne Kunststoffe nicht möglich. Gemeinsam schaffen die Unternehmen der Kunststoffindustrie die Voraussetzungen, dass die Menschen weltweit verantwortungsvoll mit polymeren Werkstoffen umgehen können.“
Sowohl in Österreich als auch vielen weiteren Ländern mit eigenen Niederlassungen engagiert sich ENGEL stark für die kunststofftechnische Bildung an Universitäten und Schulen. Hierzu gehören Maschinenleihgaben, das Angebot von Praktika und Abschlussarbeiten sowie gemeinsame Entwicklungsaktivitäten.
Um den Facharbeiternachwuchs in den eigenen Werken zu sichern, baut ENGEL sein hausinternes Ausbildungsangebot weiter aus. Im vergangenen Jahr ist das ENGEL Werk in den USA neu in die technische Berufsausbildung gestartet. 13 Auszubildende zählt das Programm aktuell.
In den drei österreichischen Werken haben im September 71 junge Männer und Frauen ihre Berufsausbildung begonnen. Das sind so viele wie nie zuvor. Besonders erfreulich ist der erneut gestiegene Anteil an weiblichen Auszubildenden. Ein Viertel der diesjährigen neu eingestiegenen Lehrlinge sind Frauen.
Insgesamt sind in der ENGEL Gruppe rund 400 Lehrlinge beschäftigt. Ausbildungsstandorte sind Österreich, China, Tschechien, Deutschland und USA.
„Ganz wichtig ist, dass wir die K 2022 nutzen, um Schülern und Studenten, allen Interessierten und vor allem auch den Kunststoffkritikern zu zeigen, was die Branche leistet.“
Aktuell noch gut ausgelastet: Das ENGEL Produktionswerk am Unternehmensstammsitz im österreichischen Schwertberg.
Um den stetigen Bedarf an Fachkräften zu sichern, investiert ENGEL stark in die Ausbildung im eigenen Haus. In Nordamerika ist ENGEL neu in ein eigenes Lehrlingsprogramm gestartet.