ENGEL Global

trend.scaut 2017

Highlights & Rückblick


Highlights des trend.scaut 2017


Wir haben für Sie ausgewählte Impressionen des diesjährigen ENGEL trend.scaut zusammengestellt. Mehr als 500 Teilnehmer folgten der Einladung Ende Juni nach Linz und St. Valentin zur internationalen Automobilkonferenz.


Automobile Zukunft näher gerückt – ENGEL trend.scaut mit mehr als 500 Teilnehmern


Die Teilnehmerliste des ENGEL trend.scaut 2017 liest sich wie das Who is Who der internationalen Automobilbranche. Mehr als 500 Entwicklungs- und Produktionsleiter, Geschäftsführer und Marktanalysten folgten der Einladung von ENGEL AUSTRIA Ende Juni nach Linz und St. Valentin zur internationalen Automobilkonferenz. Sie diskutierten Trends und Herausforderungen, lernten innovative Technologien kennen und entwarfen gemeinsam neue Zukunftsbilder. Der trend.scaut nimmt längst eine Spitzenposition unter den Netzwerktreffen der Automobilentscheider ein.


Elektromobilität, autonomes Fahren, Konnektivität und Car-Sharing gehören zu den großen Trends, die die Anforderungen an das Automobil und damit an dessen Herstellung in der kommenden Dekade grundlegend verändern werden. In einem waren sich die Referenten und Gäste des ENGEL trend.scaut 2017 einig: Die neuen Herausforderungen werden sich nur dann erfolgreich lösen lassen, wenn die Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette noch enger zusammenarbeiten und ihr Know-how bündeln. Nur so können vom Rohmaterialien über den Verarbeitungsprozess bis zum späteren Recycling die unterschiedlichsten Technologien optimal ineinandergreifen.


Die Vorträge und Podiumsdiskussionen am ersten Veranstaltungstag im Design Center in Linz spiegelten diesen interdisziplinären Ansatz wider. Die Referenten kamen unter anderem von Audi und Volvo, Sabic, BASF und voestalpine Metal Forming, Kreisel Electric und ENGEL, Magna, Continental und Yanfeng, McKinsey und LMC.

 

Neue Technologien bereit für die Serie

Am zweiten Tag stand im Großmaschinenwerk von ENGEL in St. Valentin die Praxis im Fokus. In fünf hochintegrierten und automatisierten Fertigungszellen wurden Innenraumkomponenten, Instrumententafelträger und Composite-Bauteile produziert. Gemeinsam mit seinen Partnern präsentierte ENGEL anhand dieser Teile innovative Technologien mit einem großen Zukunftspotenzial. Ob DecoJect, In-situ-Polymerisation, hochautomatisiertes HP-RTM oder Spritzprägen – alle Anwendungsbeispiele zeigten auf, wie sich höchste Anforderungen an die Qualität und Stabilität der Bauteile mit einer hohen Wirtschaftlichkeit für die automobile Serie vereinen lassen. Vor allem im Bereich Leichtbau ist der Kostendruck einer der größten Treiber für die Entwicklung neuer Verarbeitungsprozesse. Ziel des Technologiezentrums für Leichtbau-Composites von ENGEL am Standort St. Valentin ist es deshalb, die Markteinführung innovativer Technologien zu beschleunigen. Die In-situ-Polymerisation von ε-Caprolactam zu thermoplastbasierten FVK-Tragstrukturen mit anschließender Funktionalisierung im Spritzguss ist dafür ein gutes Beispiel. Mit der während der Veranstaltung präsentierten automatisierten Fertigungszelle hat ENGEL gemeinsam mit seinen Partnern die Basis für die automobile Serie gelegt.


Seit 2009 lädt der Spritzgießmaschinenbauer ENGEL die Automobil- und deren Zulieferindustrie regelmäßig zum trend.scaut ein, seit drei Jahren findet die Konferenz im Wechsel auf verschiedenen Kontinenten statt. Die nächsten Termine sind 2018 in Shanghai, China, und 2019 in Detroit, USA, bevor 2020 wieder Österreich Gastgeber sein wird.


ENGEL duo 1000 und ENGEL easiCell

DecoJect® - Formen und Designen in einem Schritt


Mit der Prozessintegration zur Verarbeitung von DecoJect® Folien präsentieren wir eine Innovation: Die Kombination von Spritzguss mit IMG (In-Mould-Graining) direkt von der Rolle ins Werkzeug. Im Unterschied zu herkömmlichen IMD-Verfahren verbleibt die geformte Folie im Werkzeug und wird direkt hinterspritzt. Durch den Einsatz einer vakuumfähigen Nickelschale sind sehr hochwertig gestaltete Narb-Oberflächen möglich. Beim trend.scaut sehen Sie, wie effizient durch die durchgängige Prozessintegration eine Autotür-Brüstung, inklusive der anspruchsvollen Produkteigenschaften, in nur 70 Sekunden gefertigt werden kann.

Ein wichtiger Effizienzfaktor ist die Integration der MuCell® Technologie. Das Schaumspritzgießen reduziert sowohl das Bauteilgewicht als auch den Einsatz von Rohmaterial und Energie und liefert dennoch verzugsarme, dimensionsstabile Teile.

Die Awendung beim trend.scaut 2017 findet auf einer ENGEL duo 5160/1000 Spritzgießmaschine mit einer Rolle-zu-Rolle Einheit statt. Mit seiner Automatisierungskompetenz leistet ENGEL einen wesentlichen Beitrag zur hohen Wirtschaftlichkeit und Flexibilität des Verfahrens. Ein ENGEL viper Linearroboter und ein ENGEL easix Sechsachsroboter übernehmen das Teilehandling. Der ENGEL easix ist gemeinsam mit der Laserstation für den Feinbeschnitt der Folien auf äußerst kompakter Fläche in einer ENGEL easiCell integriert.

ENGEL elast 400 VC

Herstellung eines Hohlbauteiles mittels HP-RTM


Gemeinsam mit Hennecke und KTM Technologies zeigt ENGEL Auszüge aus der automatisierten Produktion eines Motorrad-Kennzeichenträgers für die KTM 1290 Superduke R. Das komplex geformte Faserverbund-Hohlbauteil überzeugt bei deutlich gesteigerter Performance mit einer absolut beeindruckenden Gewichtsersparnis von über 60 Prozent im Vergleich zum aktuellen Serienbauteil. Im Rahmen des „Project R.A.C.E.“ (Reaction Application for Composite Evolution) haben verschiedene Partner der Branche einen entscheidenden Entwicklungsschritt zur Industrialisierung der sogenannten CAVUS-Technologie von KTM Technologies geleistet, der es zukünftig erlaubt, sogar komplexe Faserverbund-Hohlbauteile mittels eines automatisierten Hochdruck-RTMProzess zu fertigen. Diese können in vielen weiteren integral gefertigten Faserverbund-Hohlbauteilen, wie beispielsweise Dachkonstruktionen, strukturführenden Konstruktionen oder sogar Monocoque-Geometrien umgesetzt werden. CAVUS bezeichnet die Prozesskette von der Kernfertigung und Herstellung der Preforms mit Carbonfasern in Flechttechnologie über den HP-RTM-Prozess bis zum Auslösen des Kernmaterials.


Gezeigt wird der HP-RTM-Prozess. Er startet mit dem automatisierten Einlegen des vorgefertigten Preforms durch einen Roboter in das HP-RTM-Werkzeug. Anschließend schließt die ENGEL elast 400 das Werkzeug und der Injektionsprozess startet. Dabei spielt die Dosiermaschine eine wichtige Rolle. Die Hennecke STREAMLINE ermöglicht die präzise und sekundenschnelle Injektion des Rohstoffsystems. Der gesamte Aushärteprozess dauert lediglich 125 Sekunden. Der Roboter entnimmt anschließend das Bauteil aus dem Werkzeug.

ENGEL v-duo 1560/700 | in situ Polymerisation

Vom trockenen Faserpreform zum vollfunktionalsierten, thermoplastischen Faserverbundbauteil


Die In-situ-Polymerisation von ε-Caprolactam eröffnet der Fertigung von faserverstärkten Kunststoffbauteilen mit thermoplastischer Matrix neue Chancen. Sie ermöglicht hocheffiziente Prozesse und die flexible Auslegung von Composite-Bauteilen.


Ausgehend von trockenen, vorgeformten Verstärkungstextilien (Preforms) werden beim In-situ-Verfahren Polymerisations- und Formgebungsprozess in einer Spritzgießmaschine vereint. Seit der Präsentation einer ersten Prototypmaschine vor vier Jahren hat ENGEL die Anlagenkomponenten stetig optimiert und ein völlig neues Reaktivaggregat entwickelt, das sich mit ENGEL Maschinen unterschiedlicher Bauarten kombinieren lässt. Auch technologisch unterscheidet sich das neue Aggregat deutlich vom 2012 vorgestellten Prototyp. Als erster Anbieter am Markt kann ENGEL das feste Monomer bedarfsorientiert aufschmelzen und verarbeiten. Die Vorteile sind eine deutlich kürzere Verweilzeit des Materials, eine reduzierte thermische Belastung und somit eine gesteigerte Produktqualität. Großes Potenzial sieht ENGEL sowohl für die Automobilindustrie als auch für andere Anwendungen, zum Beispiel im Bereich des technischen Spritzgusses.


Gemeinsam mit den Projektpartnern Schöfer (Schwertberg, Österreich) und Lanxess (Köln, Deutschland) präsentiert ENGEL die seriennahe Fertigungszelle für die Herstellung thermoplastischer Faserverbundbauteile. Repräsentativ für das breite Einsatzspektrum werden auf einer ENGEL v-duo 1560/700 faserverstärkte Schaufeln produziert, als Beispiel für eine lasttragende Struktur.

ENGEL duo 1700

Dimensionsstabile Teile mit wenig Material realisieren


Für die Herstellung von Kofferraumabdeckungen haben Daimler und Georg Kaufmann Formenbau (Busslingen, Schweiz) einen Verarbeitungsprozess auf Basis der ENGEL coinmelt Spritzprägetechnologie entwickelt. Auf der ENGEL duo 11050/1700 mit integriertem ENGEL viper 60 Linearroboter werden einbaufertige Teile mit einer dreidimensional sehr anspruchsvollen Bauteilgeometrie produziert.


Das Spritzprägen ermöglicht eine sehr gute Abbildung der Oberfläche ohne Verzug. Im Vergleich zum Kompaktspritzgießen lassen sich geringere Wanddicken realisieren, was Gewicht einspart und die Materialkosten senkt.

ENGEL duo 1500

Plastifiziertechnologie für Automotive


Die Anforderungen im Automobilsektor erfordern ein Schneckenkonzept, das höchste Leistung in einem breiten Einsatzgebiet ermöglicht. Die UAS (universal automotive screw) wurde speziell für diese Anforderungen entwickelt. Beim trend.scaut 2017 wird die zweigängige Schnecke mit Mischkopf G18 erstmalig für die Produktion eines Heckspoilers auf einer duo 1500 combi M Maschine vorgestellt. Durch das zweigängige Schneckenkonzept wird aufgrund der großen Schneckenoberfläche gezielt Energie in den Kunststoff eingebracht. Die nachfolgenden Schermischköpfe homogenisieren die Schmelze auf sehr schonende Weise. Das Ergebnis ist eine sehr hohe Durchsatzleistung sowie gute Schmelzehomogenität bei gleichzeitig hoher Einsatzbandbreite vorwiegend im Automotive-Bereich.

duo 700

Intelligente Produktion eines Trägerteils


Bei diesem Exponat machen zwei Assistenzsysteme der iQ Produktfamilie den Unterschied. Zu einem erleben Sie die Erstvorstellung von iQ clamp control auf der duo Baureihe. Auf Basis der Werkzeugatmung wird die Schließkraft kontinuierlich an die aktuellen Prozessbedingungen angepasst. Verbesserte Werkzeugentlüftung, verhindern von Graten und die Berechnung des Werkzeugatmungssignals ohne zusätzliche Sensoren sind nur ein paar der vielen Vorteile. Zum anderen sichert die Software iQ weight control die notwendige Prozessstabilität. Bei diesem Exponat ist ein Werkzeug mit 3 Nadelverschlussdüsen im Einsatz, die über Kaskadensteuerung geöffnet und geschlossen werden. Zusätzlich zum Umschaltpunkt, Einspritzprofil und Nachdruck, wird das Öffnen und Schließen der Nadelverschlussdüsen an das tatsächliche Einspritzvolumen angepasst und sichert somit gleichbleibende Bauteilfüllung auch bei Prozessschwankungen.

Anwendungsbereiche

Fachartikel

DecoJect-Verfahren vereint In-Mold Graining mit dem Spritzgießen

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Fachartikel

In-situ-Polymerisation für die vollautomatische Fertigung von Leichtbaustrukturen

212 KB
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